Polar-Alignment mit der Software WCS

Kurznotizen und ein Fotoprotokoll:

Fazit:
WCS ist eine nützliche, intuitive, praxistaugliche Shareware zum Einscheinern einer Teleskopmontierung. Auch wenn der Polarstern vom Beobachtungsort direkt sichtbar ist, kommt der Astrofotograf an einer präzisen Poljustage nicht vorbei, die in dem Maße mit dem Polsucher der Teleskopmontierung nicht realisiert werden kann. Die Software WCS erledigt das Einscheinern der Teleskopmontierung auf unkomplizierte Art und Weise. Die Konfigurationsparameter der Software bzw. die Einordnungsschritte der Teleskopmontierung sollte man verstanden haben. Belohnt wird man mit einer zügigen und exakten Poljustage, die astrofototauglich ist. Was mir an diese Software besonders gefällt: WCS genügt sich bei der Azimuth-Justage auch mit Sternen im Südosten anstatt nur exakt im Süden, was vergleichbare Programme verlangen und in meinem Beobachtungsort unbrauchbar macht.

Das folgende Fotoprotokoll dokumentiert die Poljustageprozedur meiner Teleskopmontierung und befindet sich noch in der DRAFT-Phase:


Abb. 1: Die Webcam wird orthogonal am Zenitspiegel befestigt.



Abb. 2: Die Handsteuerung der FS2 wird so konfiguriert, daß die Betätigung der Tasten .... (siehe Abb.3)



Abb. 3: ... eine ensprechende orthogonale Bewegung des Sternes im Live-Bild bewirken



Abb. 4: Meine Programmeinstellungen: Die geografische Breite (Latitude) des Beobachtungsorts, "Star for the RA-Axis" wird Beteigeuze im Süden verwendet. "Star for the DEC-Axis" wird Algieba/Leo im Osten verwendet. Die Korrektur muß invertiert werden, da ein Zenitspiegel im Weg steht. Verwendet wird eine Philips-ToUCam Webcamera. Die Brennweite meines Teleskop beträgt 2415mm.




Abb. 5: Das Resultat der Justage. Die Montierung ist jetzt präzise eingeordnet. Beachten Sie meine Settings: Für die "Azimuth" Einordnung wurde Beteigeuze/Orion im Süden (Deklination 7,4) verwendet. Für die "Pole height" Einordnung wurde der Stern Algieba/Leo im Osten (Deklination 19,8) verwendet, trotzdem ließ ich Beteigeuze's Deklination 7.4 unverändet im Eingabefeld stehend!! Zur Info: die weiße Linie zeigt den Drift der Deklination (Pole height). Die rote sinusörmige Kurve ist die Rektanzension, der Schneckenfehler läßt grüssen. Die Zacken beider Kurven kommen von der atmospärischen Turbulenzen (schlechtes Seeing).


TIPP: Nicht ungeduldig sein! Lassen sie sich Zeit für die Aufnahme der roten bzw. weißen Kurve beim Azimuth-/ PoleHeight-Adjusting (ca. 300 bis 550 Sekunden) so daß die aufgezeichneten Kurvenverläufe aussagekräftig sind. Nur so wird anschließend die Software eine präzise Achsenkorrektur kalkulieren können.

Beim Adjusting von Azimuth: Mit der Handsteuerung den Stern auf die senkrechte rote Doppellinie fahren und dann mit dem Imbusschlüssel die Teleskopmontierung auf die senkrechte grüne Doppellinie bringen.

Beim Adjusting von PoleHeight: Mit der Handsteuerung den Stern auf die waagerechte grüne Doppellinie fahren und dann mit dem Imbusschlüssel die Teleskopmontierung auf die waagerechte rote Doppellinie bringen. (das ist kein Witz!)

Viel Erfolg!
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